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Häufig gestellte Fragen zur Osteopathie

 

Was bedeutet Osteopathie?

Osteopathie bedeutet wörtlich Erkrankung des Knochengerüstes. Hinter der Behandlungsmethode, die der US-amerikanische Arzt Still um 1874 entwickelte, steht allerdings weit mehr, als die Definition auf den ersten Blick vermuten lässt.Die Osteopathie geht davon aus, dass alle Lebensfunktionen im menschlichen Körper genau aufeinander abgestimmt sind. Diese Abstimmung erfolgt über Bewegung. Ein Organismus ist nach Definition der Osteopathie gesund, wenn die Kommunikation im Körper über Bewegung ungestört funktioniert. Dabei stehen nicht nur Skelett, Muskulatur, Sehnen und Bänder im Blick des Therapeuten, sondern auch die Bewegung von Blut, Lymphe, Rückenmark, Herz, Lunge, Darm usw. Ähnlich wie auch bei anderen komplementären Heilmethoden, handelt es sich also um eine Sichtweise, die den Menschen als Ganzes betrachtet.

 

Wann wird ein Mensch aus Sicht der Osteopathie krank?

Ist die Beweglichkeit im menschlichen Organismus auf Dauer blockiert, wird die Harmonie des Systems nachhaltig gestört. Eine besonders wichtige Rolle spielt die Wirbelsäule. Sie beeinflusst aus Sicht der Osteopathie nicht nur Knochen und Muskeln, sondern auch Nerven und innere Organe. Schon die Verschiebung eines Wirbels kann so zu weitreichenden Funktionsstörungen im menschlichen Körper führen. Mittlerweile weiß man, dass die Ursachen für Blockaden äußerst vielfältig sind. Auch kleinere Verletzungen, Verstauchungen, Zerrungen, Narben oder Entzündungsprozesse, können zu einer Einschränkung der Beweglichkeit führen.Da unser Körper ein System ist, dass sich immer wieder ausreguliert und bestrebt ist, seinen Gleichgewichtszustand zu halten, werden kleine Blockierungen subjektiv oft gar nicht wahrgenommen. Der Körper meldet sich häufig erst mit fühlbaren Beschwerden, wenn er bereits überlastet ist.

 

Wie diagnostiziert und behandelt der Osteopath?

Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch zwischen Patient und Therapeut. Dabei werden u.a. bestehende Beschwerden, Krankenvorgeschichte und Lebensgewohnheiten erfragt. Erst nach dieser Bestandsaufnahme beginnt die Arbeit am Körper des Patienten. Nach einer Analyse von Körperhaltung und Bewegung tastet der Osteopath zunächst die Wirbelsäule, dann alle anderen Körperpartien des Patienten ab und erspürt auf diese Weise selbst kleinste Blockaden. Sie werden schließlich durch verschiedene Zug-, Druck- und Verschiebetechniken aufgelöst. Die natürliche Mobilität des blockierten Organes wird so wieder hergestellt. Der Körper bekommt die Chance, sich selbst einzuregulieren.

 

Bei welchen Erkrankungen hilft die Osteopathie?

Behandelt werden u.a. Störungen des Bewegungsapparates, also blockierte Gelenke, Muskeln, Sehnen, aber auch chronische Kopfschmerzen, Atemprobleme und Verdauungsstörungen. Erfolgreich ist die Osteopathie auch bei Säuglingen und Kindern, die während der Geburt traumatisiert wurden und bei Tinnitus. Dauer und Anzahl der Behandlungen richten sich nach dem jeweiligen Fall. Akute Erkrankungen oder Unfallschäden, wie Knochenbrüche, Verbrennungen, starke entzündliche Erkrankungen, Herzinfarkte oder Schlaganfälle sind Sache der Notfallmedizin.

 

Wer darf sich Osteopath nennen?

In der Regel üben die Osteopathie vor allem speziell ausgebildete Physiotherapeuten, Ärzte und Heilpraktiker aus.Allerdings ist "Osteopath" eine bisher ungeschützte Berufsbezeichnung. Deshalb gilt: Kein blindes Vertrauen! Adressen von ausgebildeten Osteopathen in Ihrer Nähe können Sie u.a. beim Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD) erhalten. Adressen von Ärzten mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Osteopathie, erhalten Sie z. B. bei der Deutsch-Amerikanischen-Akademie für Osteopathie e. V. (DAAO).

 

Wie teuer ist die Behandlung, wie häufig muss behandelt werden?
Gibt es eine Gebührenordnung und zahlt meine Krankenkasse?

In Deutschland ist die Osteopathische Medizin bisher keine Kassenleistung. Osteopathische Behandlungen müssen daher nach GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) wie bei einem Privatpatienten abgerechnet werden. Nach den Sätzen der GOÄ ergibt sich je nach gewählten Behandlungsmethoden und dem Zeitaufwand ein Kostensatz ab ca. 73 € pro Sitzung. Sie erhalten vor der osteopathischen Behandlung ein detailliertes Informationsblatt mit den exakten Gebührensätzen der DGOM (Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin) gem. §6 GOÄ. Die Anzahl der Behandlungen ist variabel und von Patient zu Patient verschieden - nach den ersten Behandlungen wird sich der Therapeut mit Ihnen über die Behandlungsstrategie besprechen und individuell Termine vereinbaren. Private Krankenkassen übernehmen die Behandlung in der Regel, gesetzliche Krankenversicherungen gelegentlich. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.

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